
Diskriminierung
Diskriminierung bedeutet die ungleiche Behandlung von Menschen aufgrund von Merkmalen wie Herkunft, Hautfarbe, Nationalität, Kultur, Religionsausübung oder auch Geschlecht und sexueller Orientierung.Diskriminierung existiert sowohl im Alltag, etwa in der Schule, am Arbeitsplatz oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, als auch in Medien, Gesetzen oder öffentlichen Einrichtungen. Nicht jede Ungleichbehandlung stellt jedoch gleich eine Diskriminierung dar: Wenn beispielsweise Jugendlichen unter 18 Jahren der Zutritt zu einer Diskothek verweigert wird oder jemand nicht Taxifahrer werden kann, weil er oder sie keinen Führerschein hat, sind die Betroffenen nicht benachteiligt. Wenn aber Menschen mit bestimmten Merkmalen der Eintritt in die Disco oder eine Anstellung verweigert wird, etwa weil er oder sie keinen deutschen Pass hat, eine Frau ist, eine dunkle Hautfarbe hat oder homosexuell ist, dann handelt es sich um Diskriminierung. Sie lässt sich definieren als die ungerechtfertigte Benachteiligung oder Schlechterbehandlung einzelner Personen oder ganzer Gruppen.
Diskriminierung bedeutet Schlechterstellung. Jede soziale Handlung führt dazu, dass manche Menschen eher als Gewinner, andere eher als Verlierer dastehen. Politisch problematisch ist Benachteiligung dann, wenn sie sich zur systematischen Diskriminierung bestimmter Gruppen entwickelt. Diese kann so weit führen, dass den diskriminierten Personengruppen der Zugang zu sonst allgemein zugänglichen sozialen Ressourcen verwehrt wird. Schlechterstellungen werden nicht zuletzt in gesetzlichen Regelungen deutlich – entweder als Sondernormen für bestimmte Gruppen (siehe Ausländergesetz) oder indem sie auf spezielle Bedürfnisse bestimmter Gruppen nicht eingehen (beispielsweise fehlende durchgängige Rollstuhlgängigkeit in den Bauordnungen). Gesetze können also mithelfen, Diskriminierungen ständig zu reproduzieren. Aufgrund der systematisch schlechteren Stellung der diskriminierten Gruppen in der Gesellschaft lässt sich die historisch gewachsene Schlechterstellung nicht leicht umkehren.
Wo Menschen diskriminiert werden, ist oft auch Rassismus im Spiel. Rassistische Ideologien teilen Menschen anhand bestimmter Merkmale in höher- und minderwertige Gruppen ein und behaupten die Überlegenheit der einen Gruppe gegenüber der anderen. Merkmale für diese Einteilung sind die Hautfarbe, die Nationalität oder Herkunft, die Kultur oder die Religion. Dabei wird die Abstammung als wichtig erachtet. Sie ist unveränderbar und ordnet das Individuum auf Lebzeiten einer Gruppe zu. Es geht hier also um viel mehr als diskriminierende Vorurteile oder Unwissenheit: Rassismus rechtfertigt und fördert die Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen mit nicht weisser Hautfarbe, Migrantinnen und Migranten, Flüchtlingen, Sinti und Roma und anderen Minderheiten. Rassismus tritt auch nie alleine auf, sondern stets in Verbindung mit antiegalitären, antidemokratischen und antiliberalen Einstellungen und Doktrinen (Priester 2003:15ff.).
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